Abteilung

Ambulante Abteilung
für Kinder und Jugendliche

Mehr als die Hälfte aller Geflüchteten sind Kinder und Jugendliche. Laut UNICEF sind dies aktuell fast 50 Millionen Kinder weltweit. Sie fliehen vor Krieg, Gewalt, Zwangsrekrutierung sowie politischer, religiöser und geschlechtsspezifischer Verfolgung. Auch in Berlin leben mehrere tausend Flüchtlingskinder und -jugendliche, darunter Kinder aus Flüchtlingsfamilien sowie unbegleitete minderjährige Geflüchtete, die durch Kriegserlebnisse und Flucht zum Teil schwere seelische Verletzungen erlitten haben.

Die Ambulante Abteilung für Kinder und Jugendliche im Zentrum ÜBERLEBEN unterstützt traumatisierte Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung ihrer Lebenssituation im Exil, behandelt die Folgen von Kriegstraumata und fördert die weitere kind- und jugendgerechte Entwicklung. Insgesamt stehen 26 Therapieplätze zur Verfügung. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit über einen Termin in der Sprechstunde psychiatrische, psychotherapeutische und psychosoziale Beratung zu erhalten. Jährlich erhalten so über 100 Mädchen und Jungen psychosoziale Beratung, Psychotherapie und nehmen Gruppenfreizeitangebote wahr. Die Kinder und Jugendlichen kommen unter anderem aus Afrikanischen Staaten wie Somalia und Eritrea, Syrien, Afghanistan, Irak und dem Kaukasus.

Angebot

In der Ambulanten Abteilung für Kinder und Jugendliche stehen 26 Plätze für ambulante Diagnostik und Psychotherapie zur Verfügung. Die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen der KJA arbeiten unter anderem mit Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie, Spieltherapie, der Achtsamkeit und Entspannung, EMDR sowie DBT (Dialektisch-behaviorale Therapie)-basierter Psychotherapie. Neben der rein psychotherapeutischen Versorgung besteht die Möglichkeit auf kinder- und jugendpsychiatrische Anbindung in der Abteilung.

Im Schnitt werden die jungen Patient:innen über einen Zeitraum von 0,5 bis 2 Jahren behandelt. Ergänzend bietet die Abteilung Gruppen- und Freizeitangebote. Im Anschluss besteht die Möglichkeit im Rahmen der Nachsorge weitmaschige Termine wahrzunehmen.

Eltern und wichtige Bezugspersonen werden regelmäßig in die Therapie mit einbezogen. In der Regel wurde ein Antrag auf Asyl gestellt, das heißt die von uns behandelten Kinder und Jugendlichen erhoffen sich, dauerhaft in Deutschland bleiben zu können. Das dolmetschergestützte therapeutische Angebot wird von den Jugendämtern nach SGB VIII § 27 III bzw. 35a oder über die Krankenversicherung finanziert.

Damit die Kinder und Jugendlichen optimal betreut werden können, bedarf es zusätzlicher Beratung und sozialarbeiterischer Begleitung und gegebenenfalls enger Kooperation mit den zuständigen Jugendämtern. Die sozialarbeiterische Begleitung sichert die Rahmenbedingungen für die Psychotherapie und setzt Kapazitäten zur therapeutischen Versorgung frei.

Im Gegensatz zur ambulanten Psychotherapie, die teilweise über die Leistungen aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) oder als Krankenkassenleistung finanziert werden, sind diese Angebote sowie Gruppen- und Freizeitangebote nicht über öffentliche Mittel finanziert. Als Ergänzung sind sie jedoch wesentliche Voraussetzung für das Gelingen des Therapie- und Rehabilitationsprozesses und auch für Entwicklungs- und Autonomieförderungen der jungen Patient:innen.

Team

Wir arbeiten als Fachkräfte im multiprofessionellen Team, bestehend aus Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen sowie mehreren Kolleg:innen aus dem Bereich der Sozialen Arbeit, sehr eng zusammen, sodass sowohl soziale und rechtliche, wie auch psychische und medizinische Aspekte in der Beratung und der Psychotherapie bearbeitet werden können.

Terminanfragen

Montag von 12:00-14:00 Uhr
Mittwoch von 11:00-13:00 Uhr
Tel.: (030) 30 39 06 -69

Bitte beachten Sie, dass Therapieanfragen ausschließlich telefonisch angenommen werden.

Kontakt

Leitung

Nal Lohe und Martin Gött

Weitere Infos

Weitere Flyer aus dem Bereich Behandlung finden sie hier.

Flyer der Ambulanten Abteilung für Kinder und Jugendliche (DE)