Spagat des ZÜ in der aktuellen Krise

Spenden-Aufruf wegen finanzieller Einbrüche

9.4.2020

Für uns als Menschenrechtsorganisation und psychosoziale Einrichtung ist die Gesundheit aller elementar. Das führt zu Abwägungen. Einerseits müssen wir soziale Kontakte kappen und unsere Angebote einschränken. Andererseits wird die Not unserer Patient*innen in der aktuellen Krise größer. Das Zentrum ÜBERLEBEN erwartet finanzielle Einbrüche und setzt auf Ihre Solidarität und Hilfe.

Das Zentrum ÜBERLEBEN möchte dazu beitragen, dass sich die Ausbreitung des Coronavirus COVID-19 soweit wie möglich verlangsamt. Dieses Ziel haben wir vor Augen, doch es führt uns als gemeinwohlorientierte Organisation zu Maßnahmen, die auch unser finanzielles Fundament angreifen. Wir sind jetzt massiv auf staatliche Unterstützung und auf private Spenden angewiesen, um weiterhin helfen zu können.

Einschränkung und Sicherheitsmaßnahmen für unsere Arbeit

Wir haben organisatorische und beratende Tätigkeiten unserer Mitarbeitenden, bei denen das möglich ist, ins Home-Office ausgelagert. Digital oder telefonisch versuchen wir die Kommunikation zu Klient*innen und Patient*innen aufrecht zu halten oder Termine zu verschieben. Das erfordert eine große Flexibilität unserer Kolleg*innen und klappt gut. Die ambulante Betreuung schwer traumatisierter geflüchteter Menschen sowie unsere Tagesklinik werden solange, wie es vertretbar ist, weitergeführt. Für einen Großteil unserer Patient*innen ist die Behandlung absolut notwendig. Unsere Mitarbeitenden zeigen in dieser Ausnahmesituation höchsten Einsatz und Mut zu unkonventionellen Methoden. In unserem Haus ist ein solidarisches Miteinander spürbar – auch wenn die Flure momentan deutlich leerer geworden sind.

Ausnahmezustand für Geflüchtete bedrohlich

Insbesondere für schwer traumatisierte Menschen stellt die aktuelle Situation eine große Verunsicherung auf ihrem bereits steinigen Weg dar. Die Informationslage wechselt täglich und häufig fehlt es an Übersetzungen. Behörden und Ämter schließen, was aktuell die Ausstellung von Papieren unmöglich macht, die relevant sind im Kontext Gesundheitsversorgung, Asylanhörung und für Aufenthaltstitel. Die Lage ist verwirrend: das Bundesamt für Flüchtlinge hat alle Termine verschoben, Verwaltungsgerichte arbeiten teilweise weiter. Zusätzlich brechen für viele unserer Klient*innen Angebote weg, die für die Tagesstruktur eines psychisch erkrankten Menschen sehr wichtig sind wie Sport, Schule, Qualifizierungskurse oder Betreuungsangebote für ihre Kinder. Gleichzeitig leben viele Betroffene in Unterkünften ohne eigene Privatsphäre. Viele der staatlich verordneten Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung mit dem Corona-Virus sind in dieser Situation nicht umsetzbar. Angst und Anspannung machen sich in einem Wohnumfeld breit, das die Menschen auf Anweisung nicht verlassen sollen. Die Gesundheitskrise fördert Stress, kann zu einer Verschlimmerung der Krankheitssymptome führen und existentielle Ängste auslösen. Das ist für unsere Patient*innen eine sehr kritische Situation und kann im schlechtesten Fall zu einer Re-Traumatisierung führen.

Wir brauchen jetzt Ihre Solidarität

Aktuell merken wir, wie wichtig es ist, nicht nur an sich und die eigene Familie zu denken. Eine gesamtgesellschaftliche Solidarität ist gefragt und wird hierzulande und weltweit spürbar. Auch die Patient*innen des ZÜ brauchen diese Solidarität.
Ihre Gesundheit hängt von uns ab, darum müssen wir unsere Arbeit während und vor allem nach der Gesundheitskrise verstärkt fortsetzen. Das Recht auf medizinische Versorgung ist ein Menschenrecht, für das alle Hebel in Bewegung gesetzt werden müssen. Das führt uns die Corona-Krise gerade vor Augen.
Ohne zusätzliche Unterstützung brechen uns im Zuge der Pandemie finanzielle Mittel und Sicherheiten weg. Unterstützen Sie uns, damit das Zentrum ÜBERLEBEN seine Angebote für Überlebende von Krieg, Folter und Flucht auch weiterhin gewährleisten kann. Jeder Beitrag zählt. Danke.

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SPENDENKONTO

Zentrum ÜBERLEBEN gGmbH
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